Gedichte zum Thema Hochzeit

Ich weiß, dass mich der Himmel liebt
Ich weiß, dass mich der Himmel liebt,
Weil du mich liebst, mein Leben!
Dass er mir meine Schuld vergibt,
Weil er dich mir gegeben.

Ja, weil du schwörst, dass ohne mich
Kein Glück dir könne lachen,
Muss, um zu machen glücklich dich,
Der Herr mich glücklich machen.
Friedrich Rückert

 

Ihr seid nun eins, ihr beide
Ihr seid nun eins, ihr beide,
und wir sind mit euch eins.
Trinkt auf der Freude Dauer
ein Glas des guten Weins!
Und bleibt zu allen Zeiten
einander zugekehrt
durch Streit und Zwietracht werde
nie euer Bund zerstört.
Johann Wolfgang von Goethe

 

Hochzeitswunsch
Seid glücklich hier und dort; seid selig denn gepreist,
Ihr, die man heute Braut und Bräutigam euch heißt!
Seid morgen Mann und Frau, seid Eltern übers Jahr;
So habt ihr denn erlangt, was zu erlangen war.
Friedrich von Logau

 

Trübes Ungemach
Dass nimmer trübe Ungemach,
dass fern euch bleibe Not und Schmach,
dass nie ihr eine Träne weint,
dass stets in Liebe ihr vereint,
dass stets ihr aller Sorgen bar,
das wünsch' ich dem verlobten Paar!
Theodor Storm

 

O wie lieblich
O wie lieblich, o wie schicklich,
sozusagen herzerquicklich
ist es doch für eine Gegend,
wenn zwei Leute, die vermögend,
außerdem mit sich zufrieden,
aber von Geschlecht verschieden,
wenn nun diese, sag ich, ihre
dazu nötigen Papiere,
sowie auch die Haushaltssachen
endlich mal in Ordnung machen
und in Ehren und beizeiten
hin zum Standesamte schreiten,
wie es denen, welche lieben,
vom Gesetze vorgeschrieben,
dann ruft jeder freudiglich:
Gott sei Dank!
Sie haben sich!
Wilhelm Busch

 

Das ist die rechte Ehe
Das ist die rechte Ehe,
wo Zweie sich geeint,
durch alles Glück und Wehe
zu pilgern treu vereint.
Der eine Stab des andern,
und liebe Last zugleich,
gemeinsam Rast und Wandern,
und Ziel das Himmelreich.
Emanuel Geibel